Das LINEAR 3 High Performance Pack bietet mit seinen 4x L SUB 1500 A vor allem als ‚Zahnlücke‘ ein Maximum an ‚Low End‘ für dein/euer Publikum. Wenn ihr mehr über ‚Zahnlücke‘ und Co wissen wollt, lies/lest den Blogbeitrag.

Wenn man es nicht allzu genau nimmt, weisen normale Bassreflex-Bässe (ausgenommen Cardioid-Setups), bedingt durch die großen Wellenlängen des zu reproduzierenden Frequenzspektrums, ein omnidirektionales (kugelförmiges) Abstrahlverhalten auf. Dieses Abstrahlverhalten bewirkt bei einem Sub alleine, eine relativ homogene Schallverteilung in alle Richtungen. (siehe Abb.1) Hier wird auch wieder der Vorteil der HK Audio LUCAS –Systeme mit ihrem Mono-Sub klar. Gleiches gilt auch bei einem Mono-Cluster, bei dem mehrere Bässe des gleichen Typs vor der Bühne direkt nebeneinander gestellt werden.

Abbildung 1: Energieverteilung Mono-Sub

Oft werden aber vor allem aus Platzgründen, der Einfachheit halber oder weil es der Hersteller als eine der Setup-Möglichkeiten so konzipiert hat, klassische L/R-Stackings realisiert, bei denen Subs links und rechts der Bühne platziert werden und aufgrund der passenden Höhe, die Topteile auch noch auf die Bässe gestellt. Solche Setup-Varianten sind in den meisten Fällen zielführend und ausreichend. Man kann aber natürlich noch mehr aus einem System rausholen, dann gilt aber folgende Überlegung:  Für die Tops mag das der richtige Abstand zueinander sein, sodass man die Publikumsfläche gut ausleuchten kann und ein gutes ‚Stereobild‘ entsteht, Aber: Die Subs stehen so meist zu weit auseinander, sodass es zu einer ungleichmäßigen Energieverteilung kommt und es damit Bereiche im zu beschallenden Raum gibt, bei denen sich ‚Energieinseln‘ bilden und Bereiche, die im Bassbereich Auslöschungen erfahren. (siehe Abb.2)

Abbildung 2: Energieverteilung L/R-Stacking

Die Lösung: Also bringen wir unsere Subs wieder etwas näher zusammen! Die Aufstellung von Bässen als ‚Sub-Array‘, oder auch ‚Sub-Linie‘ oder ‚Zahnlücke‘ genannt, bewirkt nämlich nicht nur eine Minimierung der unerwünschten Inselbildungen und Auslöschungen, sondern hat darüber hinaus eine richtende Wirkung, wodurch eine homogenere Bassverteilung über der zu beschallenden Fläche erreicht wird. (Siehe Abb. 3)

Abbildung 3: Energieverteilung Sub-Array, 63Hz; 1 Oktave; Abstände 1,72m

Es gilt: Um eine ansatzweise kohärente und somit gerichtete Wellenfront zu erreichen, dürfen die akustischen Zentren zweier Lautsprecher nicht weiter als die halbe Wellenlänge (λ/2) der höchsten zu koppelnden Frequenz auseinanderliegen. Oberhalb dieser Frequenz treten unerwünschte Auslöschungen auf. (siehe Abb. 4 und 5)

Was heißt das nun für die Aufstellung von Subs als ‚Linie‘ ? Nehmen wir als Beispiel vier L SUB 1500. Die wir so aufstellen wollen, dass sie bestmöglich koppeln und eine relativ homogene Schallverteilung für die zu beschallende Fläche (den Bereich vor der Bühne) liefern.

Gehen wir davon aus, dass wir für die L Sub 1500 den 100Hz Crossover-Filter verwenden. D.h., dass unsere höchste zu koppelnde Frequenz 100 Hz beträgt. Die Wellenlänge von 100  Hz beträgt ca. 3,44 m (berechnet nach: c (Schallgeschwindigkeit) = λ (Wellenlänge) * f (Frequenz)). λ/2 von 100 Hz sind also 1,72 m. Daraus folgt, dass die akustischen Zentren zweier L Sub 1500 nicht weiter als 1,72 m voneinander entfernt sein dürfen. Geht man jetzt von einer Gehäusebreite der Subs von ca. 0,5 m aus, dann sollten die Subs jeweils nicht weiter als 1,22m von Gehäuseaußenkante zu Gehäuseaußenkante auseinanderstehen.

Abbildung 4 zeigt das Sub-Array bei gleichen Abständen bei 125 Hz, also oberhalb der Frequenz, bei dem wir das Sub-Array koppeln lassen wollen. Hier sind schon leichte Auslöschungen an den Rändern der zu beschallenden Fläche erkennbar.

Abbildung 4: Energieverteilung Sub-Array, 125 Hz; 1 Oktave; Abstände 1,72 m

Abbildung 5 zeigt dann die Energieverteilung bei 125 Hz mit einem auf 2,22m vergrößerten Abstand. Hier sieht man, dass sich immer mehr ‚Inseln‘ ausbilden und es so auch vermehrt zu Auslöschungen auf der zu beschallenden Fläche kommt.

Abbildung 5: Energieverteilung Sub-Array, 125 Hz; 1 Oktave; Abstände: 2,22m

Praxistipp: Mit einem einfachen Sub-Array bündelt man die Energie der Subs relativ gut in Richtung FOH-Platz bzw. Publikumsfläche. Dies ist für die meisten Hallenveranstaltungen vorteilhaft, bei denen vor der Bühne der Punk abgeht und an den Seiten der Halle Bewirtungstheken stehen, deren Personal froh ist, wenn es nicht allzu viel von der Beschallung mitbekommt. Je breiter das Array wird, also je mehr Bässe mitspielen, desto gerichteter wird dabei die Linie. Wie in Abbildung 3 zu sehen ist, sollte jedoch auch bedacht werden, dass die Hauptabstrahlrichtung bei einem einfachen Sub-Array nicht nur Richtung FOH wirkt, sondern auch genauso Richtung Bühne.